WIE LANGE HÄLT EINE E-AUTO BATTERIE?

Die Batterie ist in Elektroautos oft die teuerste Einzelkomponente. Deswegen ist es für viele Kauf- und Leasinginteressenten wichtig, die Lebensdauer der E-Auto-Batterie abschätzen zu können. Hier soll dieser Blogartikel eine Orientierung bieten. Deshalb erläutern wir nicht nur, wie bei E-Autos die Batterielebensdauer im schlechtesten Fall ausfällt. Wir nennen auch realitätsnahe Laufzeiten. Als Illustration dient dabei eine vereinfachte Modellrechnung. Zum Abschluss skizzieren wir kurz, was mit der Batterie nach dem Einsatz im E-Auto passiert.

Im Durchschnitt: 8 Jahre / ca. 160.0000 km beträgt die Batterielebensdauer
Mindestbatterielebensdauer

Es ist davon auszugehen, dass moderne Batterien in E-Autos eine minimale Lebensdauer von etwa 8 Jahren bzw. 160.000 Kilometern haben. Das ist nämlich die Garantie, die die überwiegende Mehrheit an Autoherstellern - auch BMW und MINI - ihren Kunden anbieten.
 

BMW und MINI garantieren jedoch nicht nur die ordnungsgemäße Funktionsweise des Akkus, sondern auch eine bestimmte Mindestkapazität. Diese liegt meistens bei 70 Prozent. Hat die Batterie Ihres E-Autos also etwa nach 7 Jahren und einer bis dahin zurückgelegten Strecke von 140.000 Kilometern nur noch eine Kapazität von 60 Prozent, können Sie eine Nachbesserung verlangen. Oft erfolgt jedoch kein Komplettaustausch, sondern der Wechsel einzelner Batteriemodule, sodass die nutzbare Kapazität danach mindestens 70 Prozent beträgt.

PRAXISTEST.

LEBENSDAUER DÜRFTE NOCH LÄNGER SEIN.

Tendenziell dürfte die Lebensdauer deutlich länger als die versprochene Garantie sein. Das liegt allein schon daran, dass ein Batterieaustausch mit hohen Kosten verbunden ist. Deswegen dürften diese schon bei der Batterieproduktion sicherstellen, dass nur in den seltensten Fällen ein Austausch erforderlich wird und vorsichtshalber ein großzügiger Sicherheitspuffer einkalkuliert wird.

Anhaltspunkte liefern u.a. die Untersuchungen des ADAC. Der deutsche Automobilclub hat bereits eine Vielzahl von in E-Autos verbauten Akkus unter die Lupe genommen. So hatte die Batterie eines im Jahr 2014 hergestellten BMW i3 nach 5 Jahren und einer zurückgelegten Strecke von rund 100.000 Kilometern noch eine Kapazität von 86 Prozent. Die Ingenieure des Automobilclubs erwarteten, dass die Kapazitätsgrenze von 70 Prozent erst nach 10 Jahren bzw. 200.000 Kilometern erreicht werden würde. Und selbst dann bleibt das E-Auto mit mehr als zwei Drittel an Batteriekapazität ja noch weiter nutzbar.

MODELLRECHNUNG.

LEBENSDAUER DER E-AUTO BATTERIE.

Wir wollen die erwartbare Lebensdauer einer E-Auto-Batterie am Beispiel des BMW iX1 xDrive30 unter vereinfachten Bedingungen berechnen. Das Modell hat eine nutzbare Batteriekapazität von 64,7 kWh. Verbaut sind moderne Lithium-Ionen-Akkus, die mindestens 1.000 komplette Ladezyklen – also von 0 auf 100 Prozent – schaffen sollen. Der Energieverbrauch laut WLTP liegt laut Hersteller zwischen 16,9 kWh und 19 kWh pro 100 Kilometer. Basierend auf der Batteriegröße ergeben sich bei 1.000 Ladezyklen Reichweiten von:

341.000 km bei hohen Verbrauchswerten

360.000 km bei mittleren Verbrauchswerten

383.000 km bei niedrigen Verbrauchswerten

Dank des modernen Batteriemanagements sind bei modernen Akkus aber sogar oft mehr als die kalkulierten 1.000 Ladezyklen möglich. Dieses smarte Management verhindert etwa Überladungen oder Tiefentladungen. Dadurch lässt sich die Anzahl der möglichen Ladezyklen – und damit auch die theoretische Reichweite – nach Ansicht vieler Experten verdoppeln oder sogar verdreifachen.

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NUTZUNG VON EHEMALIGEN E-AUTO BATTERIEN ALS PUFFERSPEICHER.

Auch nach dem Einsatz in Elektroautos sind die meisten Batterien noch zu gebrauchen. Besonders oft dienen sie als sogenannte Pufferspeicher. In diesem Zusammenhang helfen sie dabei, den zeitlichen Unterschied von Energiegewinnung und Energieverbrauch zu überbrücken. So steht dann etwa die durch Photovoltaikanlagen oder Windkraftwerke gewonnene Energie auch in der Nacht oder bei Windstille zur Verfügung. Die Belastung der Energiespeicher ist dabei deutlich geringer als im E-Auto. Das liegt daran, dass es hier keine plötzlichen hohen Beanspruchungen gibt und eine Vielzahl von Akkus zusammengeschaltet sind. Deshalb lassen sich Batterien, die früher in E-Autos installiert waren, oft noch viele Jahre als Pufferspeicher nutzen.

 

Gut zu wissen: Auch BMW zählt zu einem der Vorreiter auf diesem Gebiet und betreibt beispielsweise seit 2017 die BMW Speicherfarm in Leipzig, in der ausgediente BMW i3 Batterien als Pufferspeicher einen zweiten Lebenszyklus erhalten.

RECYCLING VON E-AUTO BATTERIEN.

Irgendwann sind die Batterien aber auch als Pufferspeicher nicht mehr geeignet. Dann wandern sie jedoch nicht in den Müll. Stattdessen kommt es zum Recycling. Dabei werden Einzebestandteile wie Kobalt, Lithium oder Nickel extrahiert und dem Ressourcenkreislauf zurückgeführt. Diese Materialien können dann beispielsweise Bestandteil neuer Batterien für E-Autos werden. Das Recycling ist dabei nicht freiwillig, sondern vom Gesetzgeber vorgeschrieben.

Die im August 2023 in Kraft getretene Batterieverordnung schreibt Batterie-Wiederverwertungsquoten von 90 Prozent vor.

ZUSAMMENGEFASST HEISST DAS:

DIE LEBENSDAUER DER E-AUTO BATTERIE IST OFT LÄNGER ALS GEDACHT.

Batterien von E-Autos halten länger als Viele denken. So garantieren die meisten Hersteller, dass der im Fahrzeug verbaute Akku nach 8 Jahren bzw. 160.000 Kilometern noch 70 Prozent der Kapazität bietet. Moderne Batterien dürften sich in der Praxis aber auch doppelt so lange nutzen lassen.

Durch eine Erhöhung der Zahl der Ladezyklen mithilfe eines intelligenten Batteriemanagements sind sogar noch längere Laufleistungen zu erwarten. Auch danach ist – vor dem Recycling am Ende der Lebensdauer – noch eine oft jahrelange Nutzung der Batterie als Pufferspeicher möglich.

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