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10 PRAXISTIPPS IM UMGANG MIT DEM AKKU.

Der Akku ist das teuerste Bauteil eines E-Autos, mit ihm schonend umzugehen, lohnt sich deshalb ganz besonders. Unsere Experten für Elektromobilität geben zehn Tipps, wie der Energiespeicher lange hält.

Akkus verlieren grundsätzlich mit der Zeit einen Teil ihres maximalen Energieinhaltes, sprich, sie speichern nach und nach immer weniger Strom. Dieses Phänomen ist bei iPhones oder Laptops genauso zu beobachten wie bei Elektroautos. Während bei Elektronikgeräten die kürzere Nutzungsdauer im Fokus steht, ist bei E-Autos die sinkende Reichweite ein Thema. Kommt ein Elektroauto nach offizieller WLTP-Messung beispielsweise auf 307 Kilometer Reichweite, sind es nach 5 Jahren und 100.000 Kilometern noch 264 Kilometer. Der Akku hat dann 14 Prozent seines Energieinhaltes verloren. Sein Leistungszustand, auch „State of Health" (SOH) genannt, liegt folglich nur noch bei 86 Prozent. Da Akkus die teuersten Komponenten von E-Autos darstellen, ist der SOH-Wert vor allem für Käufer (gebrauchter) Stromer eine wichtige Angabe.

 

Mit immer mehr E-Autos auf den Straßen wächst zum Glück auch das Wissen über Batterie und deren Haltbarkeit. Im Folgenden haben wir zehn Tipps zusammengestellt, wie jeder E-Auto-Fahrer bei Bedarf ohne großen Aufwand die Alterung seines Akkus verlangsamen kann.

TIPP 1:

MITTLERE LADESTÄNDE ANSTREBEN.

Wird ein Akku immer auf 100 Prozent geladen und komplett leer gefahren, weisen die Zellen schon nach 500 bis 600 Ladezyklen erhebliche Verschleißerscheinungen auf. Lässt man hingegen oben und unten je fünf Prozent „Luft", nutzt den Akku also nur zwischen fünf und 95 Prozent Ladestand, sind es schon 1000 Zyklen. Bei zehn Prozent Puffer sind es gar 3.000 bis 4.000 Zyklen: In mittleren Ladeständen hält ein Akku also ewig. Im Alltag lohnt es sich daher, den Akku möglichst oft im mittleren Ladezustand zu halten. Wenn doch mal die volle Reichweite gefragt ist, sollte erst in der Nacht vor einer geplanten Langstreckenfahrt auf 100 Prozent geladen werden.

 

Gut zu wissen:  Mit dem BMW i Battery Certificate für die Hochvolt-Batterie der Battery-Electric-Vehicle (BEV´s) gibt BMW eine Garantie, die für die ersten 160.000 km des BMW i Neufahrzeugs gilt und unabhängig von den gefahrenen Kilometern, erst spätestens acht Jahre nach der erstmaligen Auslieferung oder der Erstzulassung des BMW i Neufahrzeugs endet.

TIPP 2:

NUR SCHNELLLADEN, WENN MAN DEN ZEITVORTEIL AUCH BENÖTIGT.

Wird der Akku des E-Autos permanent schnell mit Gleichstrom (DC) geladen, also mit einer Leistung über 50 kW (z.B. an öffentlichen DC-Schnellladestationen), hält er nur halb so lang wie ein Akku, der überwiegend langsam mit Wechselstrom (z.B. an der Wallbox) geladen wird.

TIPP 3:

VOLL-STROM-LADEN VERMEIDEN.

Nicht nur die Lade-, auch die Entladeleistung, sprich die abgerufene Motorleistung, spielt eine wichtige Rolle für die Alterung der Zellen. Wer permanent “Voll-Strom” gibt, stresst den Akku ebenso wie der/diejenige, der/die permanent am Schnelllader hängt.

TIPP 4:

STROM-RÜCKGEWINNUNG GERING HALTEN.

Einige E-Autos erzeugen Strom und führen diesen zurück in den Fahrzeugkreislauf (Fachliche Bezeichnung: Rekuperation). Dies fordert den Akku jedoch erheblich. Manche Stromer rekuperieren zum Teil mit mehr als 200 kW, was puren Stress für den Akku bedeutet.

Eine geringere Rekuperationsstufe zu wählen und mehr zu segeln, sprich auszurollen und den Schwung zu nutzen, erhöht die Haltbarkeit der Zellen.

TIPP 5:

BEI EXTREMEN TEMPERATUREN NICHT DIE VOLLE LEISTUNG ABRUFEN.

Vergleichsmessungen in Ländern Nord- und Südeuropas legen nahe, dass sich Akkus bei 15 Grad Umgebungstemperatur am wohlsten fühlen. Abweichungen um 20 Grad nach oben oder unten halbieren die Lebensdauer. Minus fünf Grad sind also ähnlich belastend wie heiße 35 Grad. Bei extremen Temperaturen empfiehlt sich ein entspannter Fahrstil, also ganz besonders.

TIPP 6:

WALLBOX IN DER GARAGE NICHT IN DER EINFAHRT MONTIEREN.

Auf die Außentemperaturen haben E-Auto-Fahrer keinen Einfluss, darauf, wo sie ihren Strom her beziehen, aber schon: Wer parallel zu seinem E-Auto noch einen Verbrenner nutzt, aber nur eine Garage besitzt, tut gut daran, dort das E-Auto abzustellen und zu laden. Der Verbrenner steht im Freien besser. 

TIPP 7:

LADELIMIT EINSTELLEN.

Bei den meisten Autos kann der maximale Akkuladestand begrenzt werden. Eine Einstellung auf 80 Prozent ist dabei ein guter Kompromiss aus Akkuschonung und Reichweite. Wer nur wenige Kilometer am Tag fährt, lädt am besten nur bis 50 oder 60 Prozent und freut sich über ein langes Akkuleben. Nicht vergessen: Beim Laden vor einer Langstrecke das Limit auf 100 Prozent anheben.

TIPP 8:

SCHONEND LADEN OHNE EINTSTELLBARES LIMIT.

Bei einigen E-Autos kann der maximale Ladestand nicht begrenzt werden. Um nicht immer auf 100 Prozent zu laden, hilft ein Trick: Bei den meisten Wallboxen lässt sich die Ladeleistung reduzieren. Wird diese beispielsweise auf sechs Ampere begrenzt, fließen bei einer der typischen dreiphasigen Wallboxen statt 11 kW nur noch 3,7 kW. Abzüglich der Ladeverluste kommen rund 3 kW am Akku an. Wird Abends geladen, sind über Nacht nach zehn Stunden nur 30 kW geflossen, die meisten Akkus sind damit längst noch nicht bei 100 Prozent.

TIPP 9:

BEI KÄLTE GLEICH WIEDER ANS LADEKABEL.

Wer im Winter mit leerem Akku nach Hause kommt, sollte gleich laden. Statt den Akku über Nacht abkühlen zu lassen, lädt man ihn schonender, solange er noch warm ist - aber auch hier möglichst nur bis 80 Prozent.

TIPP 10:

EFFEKTE MULTIPLIZIEREN SICH.

Kein E-Auto-Fahrer will sich ständig nach seinem Akku richten. Dennoch lohnt es sich, nicht alle Fehler gleichzeitig zu machen, da sich die Effekte gegenseitig verstärken: Eine halbierte Lebenserwartung durch permanentes Schnellfahren ergibt zusammen mit einer Halbierung durch dauerndes Schnellladen, eine Reduktion der Haltbarkeit auf ein Viertel.

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